17.10.2011

Aktuelles zum Schuljahr 2011/2012

Zahlen - Daten - Fakten

1. Schuljahr 2011/12 – Zahlen und Daten
Zum Schuljahr 2011/12 werden 3.437 Lehrkräfte neu im staatlichen Schuldienst eingestellt. Von dieser Kraftanstrengung profitieren alle Schularten:
Grundschule: 845      Haupt- und Mittelschule: 527
Förderschule: 454     Realschule: 611
Gymnasium: 407       Berufliche Schulen: 320
Fachlehrer: 273
Insgesamt: 3.437


© CSU-Fraktion
Durch die Neueinstellungen sinken auch die durchschnittlichen Klassenstärken weiter. An Grundschulen sind in diesem Schuljahr durchschnittlich 21,6 Schüler in einer Klasse, an Haupt- und Mittelschulen sind es im Schnitt 20,1, an den Realschulen 27,1 und an den Gymnasien 26,9 Schüler. Weiter ausgebaut wurden die Ganztagsangebote: Die Zahl der Standorte gebundener Ganztagsklassen hat sich von 785 auf 983 erhöht. Zum ersten Mal bieten in diesem Schuljahr auch Wirtschaftsschulen gebundene Ganztagsklassen an. An den Grundschulen hat sich die Anzahl der gebundenen Ganztagszüge seit 2009 mehr als verdoppelt und liegt nun bei 315. Auch der Ausbau der offenen Ganztagsangebote schreitet voran: Die Anzahl der Gruppen hat sich von 3.140 im vergangenen Schuljahr auf etwa 3.500 erhöht. Für die Mittagsbetreuung an Grund- und Förderschulen bestehen 5.525 Gruppen, davon bieten 2.745 eine Betreuung bis mindestens 15.30 Uhr an.

2. Bayern setzt die UN-Behindertenrechtskonvention im Schulwesen um

Zum Schuljahr 2011/2012 beginnt die Umsetzung des interfraktionell erarbeiteten und im Juli verabschiedeten Gesetzes zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention im bayerischen Schulwesen. Dazu wurden für das Schuljahr 2011/2012 100 Stellen zur Verfügung gestellt, 100 weitere Stellen sind im Schuljahr 2012/2013 für den gemeinsamen Unterricht von Kindern mit und ohne Behinderung vorgesehen. Parallel finden flächendeckend Lehrerfortbildungen statt. Die Formen inklusiver Bildung umfassen:
- Inklusion einzelner Schüler an der Sprengel- bzw. Regelschule
- Unterricht in Kooperationsklassen und Partnerklassen
- Schulen mit dem Schulprofil Inklusion (neu ab dem Schuljahr 2011/2012)
- Klassen mit einem festen Lehrertandem an Schulen mit dem Schulprofil Inklusion
41 Schulen werden in diesem Schuljahr mit dem Schulprofil „Inklusion“ starten, mit dem Ziel, zu Best-Practice-Beispielen zu werden. Dabei werden Lehrkräfte von Förderschulen in das Kollegium der allgemeinen Schule eingebunden und zusammen Formen gemeinsamen Lernens entwickeln.

3. Die bayerische Mittelschule hat sich etabliert
Nahezu alle, nämlich 933 der künftig staatlichen 948 Hauptschulen, werden im Schuljahr 2011/2012 als Mittelschulen starten (46 davon als eigenständige Mittelschulen, 887 im Schulverbund). Rund 214.500 Schülerinnen und Schüler besuchen im neuen Schuljahr die Haupt- und Mittelschule. Damit wird erstmals seit Jahren die Schülerprognose zugunsten dieser Schulart positiv nach oben durchbrochen. Die Mittelschule bringt für die Schüler eine Reihe von Vorteilen mit sich. Dazu zählen die praxisnahe Ausbildung durch das Angebot der drei berufsorientierenden Zweige Technik, Wirtschaft und Soziales sowie durch die intensive Zusammenarbeit mit regionaler Wirtschaft und Arbeitsagentur, die Möglichkeit zum Erwerb eines Mittleren Bildungsabschlusses und ein Ganztagsangebot.

4. Bayerisches Erfolgsmodell: die Berufliche Oberschule
FOS (Fachoberschule) und BOS (Berufsoberschule) sind mittlerweile ein anerkannter und beliebter Weg zur Hochschule. 35 % der Studienberechtigungen werden in Bayern mittlerweile an der Beruflichen Oberschule erworben. Die Schülerzahlen an FOS und BOS steigen im neuen Schuljahr weiter, an den Fachoberschulen auf etwa 36.200 und an den Berufsoberschulen auf 13.400. Das Kultusministerium begleitet diese Entwicklung durch mehrere Maßnahmen:
- zusätzliche Planstellen,
- Neugründung von fünf staatlichen Berufsoberschulen,
- erstmalige Einrichtung von Vorklassen an Fachoberschulen als Vollzeitangebot, in denen sich Schülerinnen und Schüler der Mittelschule und Wirtschaftsschule besonders intensiv in einem zusätzlichen Schuljahr auf den Besuch der Fachoberschulen vorbereiten können,
- Kooperationen mit Realschule oder benachbarten Hochschulen.

5. Durchlässigkeit durch Kooperation
Die Durchlässigkeit zwischen den Schularten ist ein wichtiger Beitrag zur Chancengerechtigkeit. Daher ist es wichtig, die Kooperation zwischen den Schularten zu fördern. Im Schuljahr 2011/2012 arbeiten an 20 Standorten Haupt- und Mittelschulen mit Realschulen eng zusammen; an rund einem Dutzend Standorten kooperieren Haupt- und Mittelschulen mit Wirtschaftsschulen. Auch andere Formen der Zusammenarbeit von Schulen verschiedener Schularten werden vor Ort praktiziert, u. a. der gemeinsame Unterricht von Haupt- und Realschülern in einzelnen Fächern bei Erhalt der Schulart sowie im Modell 9+2 nach dem Arnstorfer Modell. Bei diesem besuchen Schüler des Regelzugs an den Hauptschulen mit bestandenem qualifizierenden Hauptschulabschluss zwei weitere Schuljahre an der Partnerrealschule und erwerben dabei den Realschulabschluss.

6. Grundschule: das Kind im Mittelpunkt
Zum zweiten Mal haben zum Schuljahr 2011/2012 knapp 120.000 Schülerinnen und Schüler der 4. Jahrgangsstufe der Grundschulen in Bayern gemeinsam mit ihren Eltern auf der Basis der Neuregelung des Übertritts eine Entscheidung zur Schullaufbahn getroffen. Sie besuchen nun die ausgewählte weiterführende Schule. Die neue Übertrittsphase kennzeichnet sich durch eine intensivierte Beratung der Eltern, eine Übertrittsempfehlung für alle Kinder der 4. Jahrgangsstufe, Probeunterricht, der nach der 4. Jahrgangsstufe von den Schülerinnen und Schülern besucht werden kann und eine stärkere Einbindung des Elternwillens. Hinzu kommt die Ausgestaltung der 5. Klasse als Gelenkklasse, in der die Kinder intensiv und individuell begleitet werden. Ziel ist es, schwächere Schüler zu stärken und leistungsfähigeren Schülern den unproblematischen Wechsel auf eine andere Schulart zu ermöglichen. An 20 Grundschulen wird außerdem der Modellversuch „Flexible Grundschule“ fortgeführt, bei dem die Kinder die ersten beiden Jahrgangsstufen je nach individueller Leistungsfähigkeit kann diese in ein, zwei oder drei Jahren durchlaufen werden. So sollen sich die Kinder in dem ihnen gemäßen Lerntempo die Grundfertigkeiten des Lesens, Schreibens und Rechnens zuverlässig aneignen und damit eine solide Grundlage für ihre weitere Schullaufbahn schaffen können.

7. Monitoring in der Mittelstufe des bayerischen Gymnasiums
Mit dem Instrument des Monitoring hat das Kultusministerium den doppelten Abiturjahrgang intensiv begleitet. Im Schuljahr 2011/2012 wird das Monitoring in der Mittelstufe des Gymnasiums gezielt fortgesetzt. Dabei liegt der Fokus besonders auf dem Lehrplan, zu dem sich die Lehrkräfte über Fragebögen äußern können. Ziel ist es, das die Gymnasiasten in der Mittelstufe die erforderlichen Kompetenzen erwerben, die für eine erfolgreiche Oberstufe und das Abitur notwendig sind.